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Apple Keynote Januar 2009

Dienstag, 6. Januar 2009. Mac-Nutzer sitzen weltweit gespannt vor Ihren Rechnern und verfolgen Apples Keynote live mithilfe diverser Live-Ticker Webseiten, Twitter, Chats und Mac-TV. Viele waren gerade bei dieser Keynote sehr gespannt, soll sie doch die letzte Apple Keynote auf der MacWorld sein – zukünftig möchte Apple eher eigene Veranstaltungen halten wenn eben Produkte fertig sind und nicht dann, wenn größere Messen einen dazu zwingen.
Außerdem war dies die erste Apple-Keynote die komplett ohne Steve Jobs auskommen musste. Spekulationen um Jobs bevorstehenden Tod stellten sich aber mal wieder als übertrieben heraus. In einem offenen Brief sprach Jobs von einem hormonellen Ungleichgewicht das nun behandelt werde. Wir werden ihn also schon bald wieder auf der Bühne sehen. Statt Steve Jobs hatte nun Phil Shiller, Apples Marketing-Chef, die ehrenvolle Aufgabe neue Produkte vorzustellen. Das tat er dann auch – und hinterließ dabei gemischte Gefühle.

Nur kurz wurde zu Beginn auf die positive Entwicklung bei Apple eingegangen. Gute Verkäufe, neue Apple-Stores, alles in Butter. Dann kündigte Phil an, ausschließlich über Macs zu reden und drei große Themen zu haben.

Thema Nummer 1: iLife …

Sofort gemischte Gefühle in den Chats und Tickern. „Nur über Macs“ wollte er reden. Nun ja – iLife gehört ja schon irgendwie zu einem Mac dazu. Alles Auslegungssache also.
Ich möchte jetzt gar nicht alle Details aufzählen. Nur soviel:

  • iPhoto hat neue Funktionen bekommen. So soll es Gesichter in Fotos erkennen und diese dann automatisch sortieren können, so dass man schnell mal alle Bilder der Frau, Freundin, Freund, Familienmitglied finden kann. Außerdem werden Geotags ausgewertet und man kann diese auch manuell setzen. Bilder können zu flickr und facebook geladen werden. Die Diashow-Funktion hat einige neue Möglichkeiten bekommen. Phil Schiller nahm sich Zeit die Funktionen zu erklären und vorzuführen. Ein Blick auf die Uhr – Die ersten 30 Minuten waren vergangen.
  • iMovie… Als iMovie’08 erschien, eine komplette Neuentwicklung, waren viele Anwender enttäuscht. Es gab keine Zeitleiste mehr und viele Funktionen des älteren iMovie’06 gab es nicht mehr. Diese Tatsache erzählte Phil und kündigte an, dass man dies zur Kenntnis genommen hätte und das mit der neuen Version, die kräftig überarbeitet sein sollte, nun wohl alle begeistert wären. Der Entwicklungsleiter von iMovie’09 durfte die Neuerungen dann persönlich zeigen. Erster Schock für Viele: Noch immer keine Zeitleiste. iMovie’09 sieht quasi so aus wie iMovie’08 auch. Es wurde eben nur überarbeitet und erweitert. So soll es nun endlich wieder die Themes geben, Übergänge und Titel wurden wohl erweitert. Außerdem gibt es wieder Bild-Effekte u.a. auch einen neuen um Kamerawackler zu korrigieren. Clips soll man nun genauer positionieren können, ebenso auch die Audiotracks. Man soll automatisch eine Kartenanimation (ähnlich wie bei Indiana Jones) bauen können um eine Reiseroute zu zeigen und noch einiges mehr. Ob man aber nun auch wieder eine zusätzliche Audiospur einbauen kann die dann zusammen mit der Videospur geschnitten und verschoben wird? Ich bin gespannt.
  • GarageBand bekam eine neue Funktion verpasst: Den virtuellen Gitarren- bzw. Klavierlehrer. Während ein Video eines Musiklehrers zu sehen ist wird im unteren Bereich angezeigt wo man z.B. bei einer Gitarre greifen muss um ein bestimmtes Stück zu spielen. Für eine Hand voll Dollar kann man sich dann weitere Sitzungen einkaufen – und zwar von bekannten Künstlern wie z.B. Sting die dann jeweils für einen ihrer Songs erklären, wie dieses gespielt wird.

Zwischenfazit:
Ich fand diese Vorstellung sehr spannend auch wenn mich keiner der Punkte direkt tangieren wird. Viele werden sich jetzt wünschen, dass die neuen iPhoto-Funktionen auch Einzug in Aperture finden und ich wünsche mir, dass so etwas von Adobe für Lightroom aufgegriffen wird. Insgesamt aber eine tolle Weiterentwicklung die sicher Anklang finden wird.
Von iMovie’08 war ich enttäuscht und ich werde wohl erst einen näheren Blick auf die ’09 Version werfen müssen um zu sehen, ob ich das, was ich bisher mit der alten ’06 Version mache, nun auch wieder möglich ist (z.B. eine getrennt aufgenommene Tonspur über ein Video legen und dann das Video inklusive der Tonspur schneiden). Ich bin gespannt aber skeptisch.
Die Trainer-Funktion von GarageBand dürfte für viele den Einstieg in das spielen eines Instrumentes werden. Ich persönlich hätte lieber andere Erweiterungen gesehen aber ich glaube schon, dass so ein virtueller Lehrer Anklang finden wird.

Thema Nummer 2: iWork
Aha – wir wollten also nur über Mac reden und nun kommt das zweite Software-Paket. Diesmal muss man die Aussage schon sehr dehnen. Naja, immerhin läuft iWork ja nur auf Macs, insofern…

Es gibt also nun iWork’09. Auch hier möchte ich nur kurz anreißen was vorgestellt wurde, wobei es ohnehin sehr schnell abgehakt wurde:

  • Pages’09 wurde ganz kurz vorstellt. Es gibt viele neue Vorlagen und auch einen Vollbild-Modus bei dem außer iWork nichts mehr von der Schreibarbeit ablenken soll.
  • Keynote wurde mit neuen Übergängen, Animationen und Layouthilfen bestückt.
  • Numbers bekam ebenfalls neue Vorlagen, eine buntere Formelverwaltung und man soll Daten nun in Kategorien gliedern können und so z.B. große Tabellen teilweise zu-/aufklappen können.
  • Größte Neuerung: iwork.com – Dort soll nun ein neuer Service entstehen über den man Dokumente mit seinen Teammitgliedern austauschen, sichten und besprechen kann. Man lädt ein Dokument aus iWork heraus auf diese Plattform und vergibt ein Passwort. Seinen Freunden oder Teammitgliedern schickt man eine Mail mit einem Link (bzw. erfolgt das automatisch) und diese können die Dokumente dann sehen (bei Keynote eingeschränkt weil nicht alle Animationen online funktionieren) egal ob sie einen Windows- oder Mac-Rechner haben. Online können dann Passagen kommentiert werden und diese Kommentare landen dann automatisch im lokalen Dokument.

Zwischenfazit:
Ich arbeite inzwischen sehr häufig mit iWork und vor allem Keynote hat es mir angetan. Hier glaube ich, dass Gutes weiter verbessert wurde mit neuen Animationen, Diagramdarstellungen etc. Allein das ist mir den Kauf wert.
Bei Pages bin ich unschlüssig, ob ich die Erweiterungen benötige. Vollbild mag nett sein, ich habe es aber noch nicht vermisst. Immerhin sollen die neuen Diagrammtypen nun auch dort möglich sein und wenn ich Keynote kaufe ist Pages ohnehin mit im Paket – warum also überlegen? :)
Numbers war bisher einer 1.0 Version und als solche gar nicht schlecht. Die neuen Funktionen können mich vom hören/lesen noch nicht überzeugen. Ich vermisse eher die Möglichkeit Tabellen-Kopfzeilen immer zu sehen egal wie lang die Tabelle wird – oder eben einen nicht-scrollenden Bereich einzurichten etc. Da aber auch Numbers im Paket liegt wird die Zeit zeigen, ob sich die Änderungen nützlich machen werden oder zumindest nicht stören.
Im übrigen kostet das Paket weiterhin nur 79,- Euro. Ich lese immer wieder die Frage nach Update-Preisen. Mal ganz ehrlich: 79,- Euro SIND ja wohl ein Update-Preis, oder nicht? Wem das wirklich zu teuer ist, der sollte vielleicht doch mal OpenOffice genauer anschauen.

Thema Nummer 3: MacBook Pro 17″
Ah – endlich geht es um Macs. Phil Schiller kündigte diesen Punkt als „One more thing“ an. Naja – ein angekündigter 3. Punkt als One more thing. Netter Versuch, Phil ;)

Das MacBook 13″ und MacBook Pro 15″ wurde ja im letzten Jahr komplett neu gestaltet. Komplett aus einem Alu-Block geschnitzt mit Glossy-Bildschirm und Glasplatte vor dem Bildschirm. Das fanden und finden nicht alle gut. Das 17″ MacBook Pro bekam zu der Zeit nur ein kleines Update. Nun wurde es also ebenfalls komplett neu aufgelegt.

  • Auch das 17″ Book ist jetzt aus einem Alu-Block gefräst
  • Es hat nun auch die NVidia Grafik bekommen wie beim 15″ Modell (umschaltbar zwischen onboard und dedizierter Grafik)
  • Es hat nun ebenfalls den Mini-DisplayPort Anschluss und nur noch einen Firewire-Anschluss
  • Und es hat ebenfalls den schwarzen Rand um das Display, das Glossy-Display und die Glasscheibe bekommen…
  • ABER: Es gibt eine entspiegelte Version als $50 Option! Gut, man mag nun sagen, dass bei einem Notebook in der Preisklasse über $2700 so etwas vielleicht auch ohne Aufpreis drin gewesen wäre aber immerhin gibt es diese Option und darüber dürften viele sehr dankbar sein. Die entspiegelte Version kommt dann auch ohne Glasplatte und ohne den schwarzen Rand um das Display – es sieht optisch dann eher wie das alte MacBook Pro mit dem Silberrand aus, nur eben im neuen Alu-Block-Gehäuse.
  • Der Akku soll komplett neu entwickelt worden sein. Eckige Zellen die sich besser stapeln lassen ohne viel Platz zu verschwenden, höhere Leistungdichte dank Li-Polymer Technik und überhaupt ist der Akku größer geworden. Apple gibt die Laufzeit mit der OnBoard-Grafik bis zu 8 Stunden an. Mit der schnelleren Grafik immerhin noch 7 Stunden. Beeindruckende Zahlen für ein extrem dünnes und nur knapp 2,5kg leichtes 17″ Notebook.
  • Der Haken an der Sache: Der Akku ist nicht mehr (leicht) austauschbar. Er ist fest ins Gehäuse integriert. Man wollte keinen Platz verschwenden und stattdessen lieber mehr Laufzeit haben.

Zwischenfazit:
Insgesamt sicher ein gutes Notebook. Ich persönlich finde die Schnittstellen etwas dünn gesät. Warum nur eine Firewire-Schnittstelle in so einem großen Pro-Gerät? Mini-DisplayPort auch hier im großen Gerät. Aber wo ist ein Adapter um ein normales DisplayPort-Gerät anzuschließen? Es gibt Adapter auf VGA und DVI-D aber nicht auf den normalen DisplayPort? Hallo Apple, jemand zu Hause?

Das es hier weiterhin die Option auf Non-Glossy gibt ist sehr zu begrüßen! Leider ist mir persönlich das 17″ Gerät zu groß und zu teuer. Ich wünschte weiterhin, dass es diese Option auf für das 15″ gäbe.

Das mit dem Akku ist allerdings schon grenz wertig.
Auf der einen Seite habe ich persönlich bisher eher selten bis nie einen Ersatz-Akku genutzt sondern eben das Strom-Kabel mit in der Tasche da es vor Ort eigentlich immer Strom gab (auch in Restaurants oder beim warten in der Autowerkstatt wo man nebenher schon mal Audio-Files für die nächste Produktion schneiden konnte)
Auf der anderen Seite habe ich den Akku schon immer mind. 1x bei meinen Notebooks getauscht – weil sie z.B. schwächer wurden oder schlicht einen Defekt hatten. Da geht man in den nächsten Laden und kauft einen neuen oder bestellt den eben online. Austauschen, fertig. Und das geht auch mal kurzfristig wenn es schnell gehen muss.

Wenn der nun fest eingebaut ist – was dann? Ich meine, ich schicke doch das Gerät mit meinen sensiblen Daten nicht durch die Weltgeschichte um einen Akku zu tauschen? Mal abgesehen davon, dass man während der Austauschzeit kein Gerät mehr zum arbeiten hätte (wenn man nicht noch ein zweites Book besitzt). Selbst wenn so ein Service schnell abgewickelt würde: Versand hin, Bearbeitung, Versand zurück – also ungefähr 1-2 Tage + 1 Tag + 1-2 Tage = 3 bis 5 Tage Minimum ohne Notebook?

Irgendwie grenz wertig und sicher nicht für jeden sinnvoll.

One Last Thing…
Dann kam doch noch eine Überraschung – obwohl die auch schon viele erwartet hatten:
iTunes Plus. Weg mit dem DRM. Endlich sind die Verträge wohl unter Dach und Fach und so gut wie der komplette iTunesStore soll DRM frei werden. Außerdem ändern sich die Preise für einen Song. Statt einheitlich 99cent sollen nun, wie bei den iPhone-Anwendungen, verschiedene Staffelungen möglich sein. Phil sprach von 69cent und $1,29 und, soweit ich das von den Fotos entnehmen konnte, auch die 99cent Staffel soll wohl weiterhin dabei sein. Der Preis richtet sich dann z.B. nach dem Alter eines Stückes und ob es mit oder ohne DRM erworben wird.

Wer bereits Musik mit DRM erworben hat, der soll alle Stücke in einem Rutsch auf die DRM freie Version upgraden können – für rund 30cent pro Song – wobei dann auch die Qualität höher sein soll. Das klingt fair und günstig, kann sich bei großen Musiksammlungen aber schnell auf einige hundert Dollar/Euro summieren. Offenbar ist es derzeit nicht möglich nur einzelne Songs/Alben zu aktualisieren – alles oder nichts.

Fazit
Im Gegensatz zu einigen anderen fand ich die Keynote gut und interessant. Sicher hätte ich mir mehr Hardware oder einen Bericht zu Snow Leopard gewünscht. Aber die Programmerweiterungen sind insgesamt gut und sinnvoll und dass nun das neue 17″ MacBook Pro gezeigt wurde war sicher nicht überraschend aber deshalb ja auch nicht schlecht.
Apple zeigt weiterhin, dass sie andere Wege gehen als der Mitbewerb. iPhoto als Consumer-Produkt bekommt plötzlich als erstes Funktionen, die man wohl zuerst in Aperture als Pro-Produkt vermutet hätte – das gleiche gilt für einige Effekte in iMovie’09 die wohl hoffentlich auch Ihren Weg nach FinalCut finden werden. Einen Akku einfach mal fest einzubauen war beim MacBook Air schon komisch, wurde aber als Subnotebook gerade noch akzeptiert. Bei einem 17″ Pro-Gerät mutet das aber schon sehr kurios an.
Apple Wege sind unergründlich und ich finde sie langsam mehr als nur mutig. Manches kann ich mir nicht wirklich schön reden und ob ich ein 17″ Gerät ohne wechselbaren Akku kaufen würde? Die Tatsache dass ich nur unschlüssig bin zeigt wohl, dass Apple schon eine gewisse Anziehungskraft ausübt – wenn ich auch nicht mehr immer genau weiß woher.

Links
Video – Ein erster Blick auf das 17″ MBP. Echt superflach das Teil.
AppleInsider – First Look (MBP 17″ – mit Video)

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